BOS e.V. Wildtierhabitat in Indonesien

Borneo Orangutan Survival (BOS) Deutschland e.V. setzt sich für den Erhalt des Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus) und seines natürlichen Habitats, den tropischen Regenwald auf Borneo, ein. Unser Partner auf Borneo ist die indonesische BOS Foundation, die zwei Orang-Utan-Rettungsstationen auf Borneo betreibt. Mit ihr arbeiten wir in folgenden Bereichen zusammen: Rehabilitierung und anschließende Auswilderung verletzter oder verwaister Orang-Utans, Schutzgebietsmanagement, Wiederherstellung von Wäldern und Moorlandschaften sowie nachhaltige Gemeindeentwicklung durch Schaffung alternativer Einkommensquellen auf Borneo. Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sind weitere wichtige Aspekte unserer Arbeit.

Foto: Orang-Utan in der BOS-Rettungsstation auf Borneo © BOS Foundation

Die „Borneo Orangutan Survival Foundation“ (BOS) ist die weltweit größte Organisation zum Schutz dieser Orang-Utan-Art. Im Jahr 2001 wurde „BOS – Deutschland e.V.“ von den ehemaligen „Dschungel-Ärzten“ Dr. Peter Collin und Dr. Eberhard Kreikemeier gegründet.

Foto: Intakter Regenwald auf Borneo © BOS Foundation

ÜBER DAS PROJEKT

Das durch die Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche unterstützte Projekt konnte im September 2024 losgehen. Mithilfe der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche können wir das BOS-Aufforstungsgebiet Samboja Lestari als Wildtieroase aufwerten und zu seinem Schutz beitragen. Mit der Unterstützung der Wildtier-Stiftung können 600 Bäume herangezogen, gepflanzt und über fünf Jahre von den BOS-Mitarbeitenden auf Borneo gepflegt werden.

Foto: Baumsetzlinge © BOS Foundation

Der Wald bei Samboja Lestari: Samboja Lestari ist ein 1.763 Hektar großes Aufforstungsgebiet der BOS Foundation im Osten der Insel Borneo, wo sich auch eine der zwei Orang-Utan-Rettungsstationen befindet. Seit 2001 gehört Samboja Lestari der BOS Foundation.

Foto: Blick von der Orang-Utan-Rettungsstation auf den Wald bei Samboja Lestari © BOS Foundation

Bevor BOS Foundation sich der Region annahm, war der Regenwald dort vollkommen zerstört worden. Zurück blieb eine öde Grassteppe. BOS schuf mithilfe des Projekts “Lebenswald schaffen” wieder einen jungen Regenwald mit vielen der ursprünglichen Tier- und Pflanzenarten. Bereits über 700 verschiedene Pflanzenarten, von denen viele bedroht sind und auf der Roten Liste stehen, wurden bei Samboja Lestari gepflanzt.

Foto: BOS-Aufforstungsaktivitäten im Samboja-Wald (Baumschule & Pflanzung) © BOS Foundation

Auch wenn im Samboja Lestari-Wald aktuell keine wilden Orang-Utans leben, ist das Gebiet zur Heimat vieler Wildtierarten wie Wildschweine, Hirsche, oder Schlangen geworden. Bei Biodiversitätserhebungen im Jahr 2024 wurden 21 Säugetierarten, 67 Vogelarten und 15 Herpetofauna-Arten identifiziert, darunter auch bedrohte Tierarten wie der Müller-Gibbon, der Malaienbär, der Pferdehirsch, der Dickschnabel-Blattvogel oder der Malaien-Hornvogel. Auch heute noch arbeitet BOS in Samboja Lestari daher an der Aufforstung, Pflege und dem Schutz des Waldes. Der Erhalt und die Weiterentwicklung des noch jungen Regenwaldes ist insbesondere im Kontext der sich zurzeit im Bau befindlichen neuen Hauptstadt Indonesiens relevant, die unweit von unserer Rettungsstation entsteht. Zukünftig wird Samboja Lestari so zu einer Wildtieroase im urbanen Raum werden und möglicherweise als Verbindungsglied zwischen anderen Waldhabitaten dienen.

Fotoa: Wildtiere im Aufforstungsgebiet Samboja Lestari © BOS Foundation

Notwendigkeit für die Habitat-Aufwertung: Es ist beeindruckend, wie nach zwei Jahrzehnten bereits neuer Regenwald auf einer ehemals entwaldeten Fläche entstanden ist. Trotzdem bietet der Wald in Samboja Lestari aktuell noch kein ausreichendes Nahrungsangebot und Kronendach für alle Wildtiere. BOS pflanzt Baumarten, die für die Tierwelt von Nutzen sind, indem sie Nahrung oder Nistplätze bieten.

Fotos: Samboja Lestari vor und nach der Aufforstung durch BOS © BOS Foundation

Projektziel: Das Projekt trägt dazu bei, einen Wald mit guter Tragfähigkeit als Lebensraum für Wildtiere zu schaffen.

 Geplante Aktivitäten, die BOS mit der Unterstützung der Tierschutz-Stiftung umsetzen wird:

  • Bau einer Baumschule bei Samboja Lestari und das Heranziehen von circa 600 Baumsetzlingen von Futter- und Nestbäumen für Wildtiere oder Kauf von 600 Setzlingen in existierenden Baumschulen
  • Pflanzung von circa 600 Individuen heimischer Baumarten (die Anzahl der Arten ist abhängig von der lokalen Verfügbarkeit), verteilt über eine Fläche von 1,5 Hektar
  • Pflege, Monitoring und Schutz der gepflanzten Bäume und des sie umgebenden Waldes über einen Zeitraum von fünf Jahren. Hierzu gehören die Beseitigung von Unkraut und anderen Pflanzen in der Umgebung, die Düngung sowie, bei Bedarf, die Neubepflanzung. Erfahrungen haben gezeigt, dass sich die Bäume nach 5 Jahren an die physikalischen Bedingungen und andere Bäume in der Umgebung angepasst haben.

 Anstrebte Wirkung: Nach fünf Jahren wird erwartet, dass die gepflanzten Bäume größtenteils überlebt haben und sich selbstüberlassen werden können, um so ihren Platz im Ökosystem Wald als Nahrungs- und Schutzräume für wildlebende Tiere einzunehmen. Langfristig bilden sie so Teil eines Waldkorridors für wildlebende Tiere.

Im Namen der in Samboja Lestari lebenden Wildtiere danken wir der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche vielmals für Ihre großzügige Unterstützung!

Foto: Orang-Utan im Wald © BOS Foundation

Weitere Informationen zu BOS Deutschland e.V. finden Sie unter https://www.orangutan.de