Bruno Pet e.V.: Erste Hilfe für rumänische Straßentiere
Ausgelöst durch den Tod eines kleinen Jungen herrscht seit September 2013 in Rumänien der Ausnahmezustand: Eine Hetzkampagne von unglaublichem Ausmaß wurde ausgelöst.
Durch das in Kraft getretene Euthanasiegesetz wurden bereits Tausende von gesunden Hunden auf oft bestialische Weise getötet. Ein großer Teil der Bevölkerung erwartet, die Hunde möglichst schnell von der Straße zu entfernen. Die Hunde werden so von den Gemeinden in großem Stil eingefangen und in die ohnehin überfüllten Tierheime gebracht.
Lehnen die Tierschützer die Aufnahme der Tiere ab, droht man mit Tötung.
Es herrscht in allen uns bekannten Tierheimen hierdurch eine große Notsituation: Es mangelt an ausreichender Ernährung, Zuwendung, medizinischer Versorgung. Was diese Tiere aushalten müssen, sprengt unsere Vorstellungskraft. Tierschutz war mit Sicherheit noch nie einfach in Rumänien, jedoch ist die Not der Hunde und Katzen so groß wie kaum jemals zuvor.
Viele Straßenhunde waren den Menschen zugetan, wurden von den Menschen gefüttert und freundlich behandelt. Gerade diese freundlichen, friedlichen Hunde sind nun die leichte Beute der Hundefänger mit ihren brutalen Fangmethoden. Beschämend wie mit ihnen nun umgegangen wird, was ihnen angetan wird.
U.a. in den Tierheimen Miercurea Ciuc, Targu Mures, Sighisora und Suceava sorgt die Tierärztin Nina Schöllhorn vom Tierärzte-Pool regelmäßig in mehrwöchigen Einsätzen dafür, dass durch Kastrationen nicht noch mehr Leid in dieses Land geboren wird.
Tierärztliche Untersuchung
Neben Kastrationen werden natürlich auch andere, dringend notwendige Operationen durchgeführt, z.B. Tumor-Operationen. Auch wenn sie niemals alle wird retten können, so kämpft sie um jedes einzelne Leben und steht in den Einsätzen bis zur Erschöpfung im OP.
Um den Tieren das Leben dort etwas zu erleichtern, wurde zusätzlich im März 2014 ein LKW mit Spenden vom Bodensee nach Rumänien gebracht: Es sind 30 Paletten an Spenden zusammengekommen mit einem Gesamtgewicht von 17 Tonnen.
Diese Spenden setzen sich zusammen aus Futter, Decken, Hundeliegewannen und natürlich medizinischem Material. Darunter werden auch ca. 2000 Ungezieferhals-bänder sein, die dort dringend benötigt werden.
Aus Kostengründen werden diese Spenden-Paletten bis zum Transport nicht in einer Spedition gelagert sondern auf dem Grundstück einer Tierschützerin am Bodensee, die auch den LKW-Transport organisiert.
Sara Kohl hat hiermit zum wiederholten Male diese großen Mengen an Spenden zusammentragen können, diese in mühseliger Kleinarbeit sortiert und transportfähig verpackt. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle Sara Kohl, allen kleinen und großen Spendern und Helfern. Die Spenden werden an die oben genannten rumänischen Tierheime verteilt.
Das Tierheim in Miercurea Ciuc befand sich in diesem Winter aufgrund der Überfüllung und des nassen Wetters in einer Ausnahmesituation. Es leben mittlerweile 400 Hunde in dem Tierheim. Eine unvorstellbare Größe im Vergleich zu nordeuropäischen Tierheimen. Da es auch in Rumänien keinen richtigen Winter gab, sind uns die Zwinger aufgrund der nasskalten Wetterlage förmlich weggeschwommen. Die Hunde hatten keine trockene Stelle mehr, es stand alles unter Wasser und war matschig. Das Fell ständig nass, die Pfoten wund. Viele Hunde bekamen Husten. Wir mussten sogar einige Welpenzwinger leerräumen und schließen. Aber wohin mit den Hunden, es war ja schon übervoll. Eine sofort umsetzbare Lösung musste her.
Dank der Spende durch die Tierschutzstiftung Wolfgang Bösche konnten wir sehr schnell reagieren und mehrere LKW voll Kies bestellen. In Handarbeit wurden die Zwingerböden mit Kies aufgeschüttet, zusätzlich eine Verlattung im Kiesbett erstellt, damit der Kies auch an Ort und Stelle bleibt, wenn die Hunde herumrennen. So wird den Hunden spontan und dennoch nachhaltig geholfen, die Lebensumstände zu verbessern. Diese Sanierung der Zwinger beugt weiteren Verletzungen der Tiere vor, die nun nicht mehr auf schlammigem Boden ausharren müssen.
Die sehr schnelle Hilfe der Tierschutzstiftung Wolfgang Bösche hat die o.g. LKW-Fahrt von Deutschland nach Rumänien finanziert und die Sanierung der Zwinger ermöglicht. Der Freundeskreis Bruno Pet e.V. bedankt sich sehr herzlich für diese unbürokratische Hilfe im Namen der rumänischen Schützlinge.
Wer helfen möchten, dass kein weiteres Leben und somit Leid in dieses Land geboren wird, kann den Tierärzte-Pool unterstützen, der Kastrationsaktionen in rumänischen Tierheimen durchführt und es der Bevölkerung in den jeweiligen Einsatzwochen zusätzlich ermöglicht, ihre Privattiere kostenlos kastrieren zu lassen. Denn auch die unkastrierten Privattiere tragen letztendlich zu dem Problem der zahlreichen Straßenhunde bei.
Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite www.tierärzte-pool.de.