Tierschutz in den USA: Pflege notleidender Wildtiere in Florida

Dank des subtropischen bis tropischen Klimas Floridas weist der südöstliche US-Bundesstaat eine außerordentliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auf und stellt daher ein begehrtes Ziel für Outdoorurlauber und Tagestouristen dar.

Da Tourismus und Naturschutz jedoch oftmals in Konflikt stehen, ist es für den Erhalt der in weiten Teilen unberührten Natur unverzichtbar, den Tourismus zu regulieren und Schutzzonen auszuweisen. So sind zudem diverse Tier- und Artenschutzprojekte ins Leben gerufen worden, die sich dem Schutz bedrohter Tierarten und der Pflege verletzter Wildtiere verschrieben haben.

Das Projekt

Eines der Projekte, die sich ebendieser Pflege von notleidenden Wildtieren widmet, entfaltet seine Arbeit in einem Tierschutzzentrum nördlich von Floridas fünftgrößter Stadt Orlando.
Das Tierschutzzentrum fungiert als Auffangstation für Wildtiere, denen es aufgrund von Misshandlung, Vernachlässigung oder Verletzungen in der Regel nicht mehr möglich ist, selbstständig in freier Wildbahn oder in den vorherigen Verhältnissen zu überleben.
Tief im von der US-Regierung kontrollierten Ocala National Forest gelegen, bildet die Station einen idealen Rückzugsort für die Tiere. Die dort betreuten Arten reichen von Bären, Raubkatzen und Wölfen über Primaten bis hin zu Fledermäusen, von denen sich viele durch die intensive Pflege des Tierschutzteams wieder erholen können.
In Florida beheimatete Wildtiere können in einigen Fällen sogar wieder in die Wildnis entlassen werden.
Ferner empfängt das Tierschutzzentrum regelmäßig Besuchergruppen, um über die Bedrohungen, denen die Tiere ausgesetzt sind, aufzuklären und Wissen zu ihrer Haltung zu vermitteln.
Damit das Projekt auch in Zukunft bestehen kann und schutzbedürftige Wildtiere weiterhin eine Zufluchtsstätte finden, ist neben der Unterstützung durch finanzielle Mittel besonders die Hilfe von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entscheidend.
So leistet die Einbindung freiwilliger Helfer einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestand der wertvollen Projektarbeit. Auch der Aachener Agentur NATUCATE ist deren Weiterführung ein großes Anliegen, sodass sie sich stark für die Vermittlung von Volunteers an das Projekt einsetzt.

Unterstützung durch die Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche

Aufmerksam geworden durch einen ausführlichen Bericht von NATUCATE über die Arbeit des Projekts, hat sich der Vorstand der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche dazu entschlossen, das Tierschutzzentrum zweckgebunden zu unterstützen.
Seit Oktober 2017 findet diese Unterstützung zum einen in Form der Vergabe eines Auslandsstipendiums an einen ausgewählten Volunteer statt, der mit einem vierwöchigen Freiwilligeneinsatz vor Ort durch Essenszubereitung und Fütterung der Tiere, Reinigung und Instandhaltung der Gehege und des Geländes sowie Zutun bei der tierärztlichen Versorgung dabei hilft, diese liebevolle Zufluchtsstätte aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig erhält er Einblick in das Tagesgeschäft eines Non-Profit-Tierschutzzentrums und erwirbt wertvolle Praxisfähigkeiten.
Eine Unterkunft, die sich auf dem Gelände der Station befindet und aus Mehrbett-zimmern, Gemeinschaftsbad und -küche besteht, wird dem Stipendiaten zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus hat sich die Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche dazu entschieden, dem Projekt in Kombination mit dem Auslandsstipendium eine Sachspende zukommen zu lassen, die der Renovierung bestehender Anlagen und dabei insbesondere der Erweiterung des Lemurengeheges zugutekommt. Ein außerordentlicher Dank gilt der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche, die mit dieser wunderbaren Unterstützung zum Fortbestand des Projekts beiträgt!

Auslandsstipendium 2018

Für das Jahr 2018 erfolgt die Vergabe des Auslandsstipendiums für das Tierschutz-projekt in Florida an die 19-jährige Schülerin Kim aus Leverkusen.
Kim befindet sich momentan in einer schulischen Ausbildung zur gestaltungs-technischen Assistentin und auf dem Weg zum Fachabitur.
Sie ist eine große Tierliebhaberin und zuhause mit Katzen, Hunden und anderen Kleintieren groß geworden. Tierschutz ist für Kim eine Herzensangelegenheit und ihrer Meinung nach „in keinem Fall dem Schutz der Menschen unterzuordnen.
Jeder Mensch sollte ein Bewusstsein für den Wert eines nichtmenschlichen Lebens entwickeln.“ Für Kim ist die Chance, als Volunteer vor Ort in Florida mitwirken zu können, etwas ganz Besonderes. „Bislang ließ sich diese Möglichkeit ohne Unterstützung leider nicht realisieren.
Dank der Tierschutzstiftung Wolfgang Bösche darf ich jedoch nun in die USA reisen und einen Einblick in die Arbeit eines Tierschutzzentrums erhalten.

Ich bin sehr gespannt darauf, mehr über die individuelle Pflege der unterschiedlichen Tiere zu lernen.
„Ich freue mich darauf, den Tieren eine sichere Zufluchtsstätte bieten zu können und sie glücklich zu sehen.“
Während ihrer Zeit in Florida möchte Kim einen Blog über ihre Erfahrungen im Projekt führen, um uns an ihrem Abenteuer teilhaben zu lassen. Dieses „Auslandstagebuch“ wird im Laufe ihres USA-Aufenthaltes auf der Homepage der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche veröffentlicht.
In ihrer Freizeit fährt Kim gerne Skateboard, zeichnet und fotografiert.

Über NATUCATE

Die Aachener Agentur NATUCATE ist spezialisiert auf die Vermittlung von weiter-bildenden Auslandsaufenthalten in Verbindung mit dem freiwilligen Einsatz in Projekten zum Natur-, Tier- und Artenschutz.

Dem Firmennamen entsprechend, der sich aus „nature“ und „to educate“ zusammensetzt, ist es ein Anliegen von NATUCATE, Natur und Bildung zu vereinen. Durch Freiwilligenarbeit, naturnahe Weiterbildungskurse und Praktika wird den Teilnehmern ermöglicht, zum Erhalt natürlicher Lebensräume und bedrohter Arten beizutragen, den Wert der natürlichen Ressourcen der Erde zu begreifen und somit gleichzeitig den persönlichen Horizont zu erweitern.[:en]Thanks to a subtropical and tropical climate in Florida, the southeastern US state has a rather extraordinary diversity when it comes to animal and plant species which makes it a popular destination for outdoor travelers and day tourists.
Since tourism and conservation often come into conflict it is essential to regulate tourism and to offer protection areas in order to preserve the largely pristine nature. Different animal and species protection projects have been brought into being that are dedicated to the protection of endangered species and the care of wild animals in need.