BUND e.V.: Schutz der Meeressäuger in der Nord- und Ostsee
Der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) setzt sich für den Schutz der gefährdeten Meeressäuger in der Nord- und Ostsee ein. Schweinswale Phocoena phocoena), Kegelrobben (Halichoerus grypus) und Seehunde (Phoca vitulina), sowie die Ostseeringelrobben (Phoca hispida baltica), die in Deutschland als Gastart auftreten, brauchen bessere Schutzmaßnahmen, um als charakteristische Arten mit ihren wichtigen Funktionen in diesen Lebensräumen erhalten zu bleiben.
So hat z.B. die Schweinswal-Population der zentralen Ostsee sich auf 200-600 Tiere vermindert. Die geschätzten Bestände der Ostseeringelrobbe umfassen inzwischen nur noch 7000-9000 Tiere. Die Bestände werden weiter abnehmen, wenn nicht gehandelt wird. Die Ostseeringelrobbe ist besonders durch den Klimawandel gefährdet, da sie ihre Jungen (Heuler) in Meereishöhlen gebären. Durch die Erwärmung der Meere friert die Ostsee aber auf einer immer geringeren Fläche zu. Die Folgen sind eine Abnahme des Nachwuchses.
Die Tiere sind vielen Gefahren ausgesetzt. Als Opfer des Beifanges der Fischerei und in Stellnetzen, in denen sie qualvoll ersticken. Verschiedene Unterwasserlärmquellen verscheuchen die Meeressäuger aus ihren Lebensräumen oder verletzen gar ihre empfindlichen Hörorgane. Verschmutzungen schwächen ihr Immunsystem.
Die Meeressäuger stehen zwar auf der Liste der zu schützenden Arten der EU-Flora-Fauma-Habitat Richtlinie. Ohne konkrete Maßnahmen ist das Überleben dieser Arten aber gefährdet.
Daher fordert der BUND die Reduzierung des Beifangs durch akustische Warnsignale, den Einsatz von „schlauen Netzen“, das Verbot von Stellnetzen in sensiblen Gebieten und die Einrichtung von nutzungsfreien Zonen in den Meeresschutzgebieten. Weiterhin soll ein Konzept zur Lärmverringerung entwickelt werden.
Im Rahmen der BUND-Arbeit soll Öffentlichkeit und Politik anhand eines Flyers über die Bedrohungen der Meeressäuger informiert werden. Wir danken der Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche für die Unterstützung dabei.
Mehr zur BUND-Meeresschutzarbeit unter: www.bund.net
BUND Flyer – Robben und Wale in unseren Meeren